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Enger Ilzdurchbruch: Diskussion nach Radler-Unfall

Frau schwer verletzt - Radler benutzen den Gehweg - Proteste gab es bereits vor zwei Jahren, doch entschärft wurde die Stelle bisher nicht
Von Roland Dummer

Achtung am Ilzdurchbruch! Auf dem Bürgersteig sind dort oft Radler unterwegs. Gefährlich: Letzten Montag wurde eine 22jährige schwer verletzt. Jetzt fordern Bürger mehr Sicherheit: Ein Verbotsschild soll her.

Die Diskussion ist zwei Jahre alt, wieder entfacht wurde sie am vergangenen Montag: Ein 31jähriger radelte mit seinem Mountain-Bike stadteinwärts durch den Ilzdurchbruch - verbotenerweise auf dem Gehsteig. Ihm entgegen kam eine 22jährige auf einem Damenfahrrad. Es krachte, beide stürzten. Die Frau wurde auf die Fahrbahn geschleudert, wo sie mit einem Volkswagen eines Urlaubgastes zusammenstieß. Schwer verletzt, die Polizei spricht von Prellungen, mußte die 22jährige ins Klinikum eingeliefert werden. Der Radler wurde leicht verletzt (PNP berichtete).
"Es mußte erst zu einem bedauerlichen Unfall kommen", ärgert sich Christian Brunner. Der Passauer beschwert sich, daß Ordnungsamt und Polizei die Gefahrenstelle "bisher offensichtlich ignorierten". Und das, obwohl schon vor zwei Jahren der Elternbeirat der Altstadtschule in der Passauer Neuen Presse vor der Gefahrenstelle gewarnt habe. Die Bürger forderten ein zusätzliches Warnschild.
Damals erklärte Ordnungsamts-Chef Josef Zacher: "Man kann nicht überall ein Verbotsschild aufstellen." Jeder Radler müsse wissen, daß er auf einem Gehweg nicht fahren darf. Und von jedem Radler könne man Rücksicht erwarten.
Helmut Weishäupl, Abteilungsleiter Straßenverkehr im Ordnungsamt, bekräftigt Zachers Argumentation. Man versperre sich aber nicht grundsätzlich gegen andere Lösungen. Die Sache werde nochmals mit der Polizei geprüft.
"Nach diesem schlimmen Unfall ist es wirklich höchste Zeit umzudenken", schreibt Helmut Heinrich an die PNP. "Vielleicht sollte man zur Sicherheit unserer Kinder doch ein paar Schilder mehr oder ein paar aufgemalte Piktogramme mehr in Kauf nehmen." Christian Brunner ergänzt: "Jetzt müssen Taten folgen statt halbherziger Versprechungen."
An der Innpromenade und am Fünferlsteg gibt es bereits Warntafeln: "Achtung Radfahrer! Bitte absteigen!" Aber an diesen Schildern radeln viele vorbei.

©Passauer Neue Presse
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