Lokalteil Passau-Stadt


Kirchenplatz: Baufirma soll Schäden zahlen

Nach Unfällen wegen Straßenglätte: Granulat muß auf Weisung der Wohnungsaufbau umgehend beseitigt werden
Von Carmen A. Laux

Konsequenzen aus den Unfällen am Innstadt-Kirchenplatz: Die Baufirma muß umgehend das Granulat beseitigen, das die Fahrbahnen zu Rutschbahnen hat werden lassen. Außerdem liegt bereits die ersten Schadensersatzforderung vor.

Zwei Zweiradunfälle sind polizeilich registriert, ein Verunglückter hat seine Schadensmeldung direkt an das Tiefbauamt geschickt. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges: Anwohner haben beobachtet, daß in den vergangenen zwei Wochen gleich reihenweise Motorrad-, Mofa- und Fahrrad-Fahrer gestürzt sind. Unfallursache war jedesmal Fahrbahnglätte. Was die Straßen zu Rutschbahnen hat werden lassen war Magnesium-Chlorid, mit dem der Staub von der Baustelle Kirchenplatz gebunden werden sollte. Unerfreuliche Nebenwirkung des Granulats: Fahrzeuge, die durch die Baustelle gefahren sind, haben das Luftfeuchtigkeits-speichernde Granulat mit Schmutz vermischt und den Schmierfilm mehrere hundert Meter weit auf die umliegenden Fahrbahnen verteilt.
Ein 17jähriger Kraftradfahrer aus dem Landkreis, der auf der glatten Fahrbahn gestürzt ist, hat jetzt der Stadt Passau eine Schadensmeldung geschickt. Bis 1. September soll sie die Rechnung für das demolierte Blinklicht und die kaputte Jeans begleichen. Dazu Claus Rebstein, Geschäftsführer der Wohnungsaufbau, die treuhänderischer Sanierungsträger der Stadt ist: "Die ausführende Baufirma ist für die Sicherheit der Baustelle am Kirchenplatz zuständig und hat eigenverantwortlich das Granulat gestreut." Deswegen sei sie auch gegenüber dem 17jährigen schadensersatzpflichtig. Desweiteren wurde die Firma inzwischen schriftlich aufgefordert, das gefährliche Granulat umgehend zu beseitigen.

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